Filme


Unser Dorf soll hässlich werden (1975)

Ein Film von Dieter Wieland


Broschüren


Dorfkerne_Dorfränder
Die Schönheit unserer Dörfer

Ein Praxishandbuch zur Ortsbildpflege

Ein Werkzeugkasten für die Gemeinden im Ostallgäu und Unterallgäu

Schau- und lesenswert


Ein Film von Dieter Wieland

Unser Dorf soll hässlich werden (1975)

wurde am 20.03.2020 um 23:00 Uhr in ARD alpha ausgestrahlt und ist in der BR Mediathek online zu finden. (Dauer 28 Min.)

Sehr sehenswert und trotz 1975 (Denkmalschutzjahr) topaktuell.

 

Eine vernichtende Bestandsaufnahme 1975:
"Erschreckend haben sich Dörfer und Bauernhöfe zu ihren Ungunsten verändert. Unverständnis, schlechter Geschmack, ein trostloses Angebot von industrieller Massenware haben das Bauen auf dem Lande öd und uniform gemacht."

Alte Bauernhäuser sind die Summe von jahrhundertelangen Erfahrungen, erklärte Dieter Wieland in seinem viel beachteten und viel diskutierten Film zum Denkmalschutzjahr 1975. Deswegen sehen bzw. sahen sie auch in jedem Landstrich ein wenig anders aus: so wie sich jeweils das Klima, die Topographie und das Baumaterial von Gegend zu Gegend unterscheiden. Man nahm an Baumaterial das, was brauchbar und in der Nähe vorhanden war. Seit den 50er Jahren wurde jedoch in den Dörfern überall gleich gesichtslos gebaut. Weil es billig war und weil das angeblich dauerhaften Schutz für die Wände bedeutete, wurden diese z.B. mit Asbestzementplatten „verziert“. Der Straßenbau hatte bis in die 70er-Jahre hinein auch auf dem Land immer und überall Vorrang, die Straßen wurden begradigt und selbstverständlich verbreitert. Auch sonst wurde auf den Dörfern alles radikal asphaltiert. Die breitere und geradere Straße durch das Dorf vertrieb die Vorgärten, die Fußwege, die Lauben, die Bänke vor den Häusern. Die Dorfstraße, sagt Wieland, einst die Mitte des Dorflebens, wurde abgewertet zu einer gefährlichen, lebensfeindlichen Durchfahrpiste, die das Dorf in zwei Teile zerschneidet. Aber nicht nur die Asbestzementplatten, deren Verkauf und Verwendung ab den 90er-Jahren aus gesundheitlichen Gründen endlich verboten wurde, machten die Dörfer hässlich, es wurden auch sonst unpassende Bauelemente verwendet wie z.B. Einscheibenfenster. Pflegeleicht sollte alles sein. Aber das simple, glatte ist gar nicht pflegeleicht, denn da fällt der Schmutz viel eher und stärker auf. Wieland sagt bezüglich des Bauens auf dem Land, die ganze Unkultur der Stadt werde aufs Land gekippt, von Anpassung, Einfügung, Rücksichtnahme der neuen Gebäude gegenüber den alten ist nirgends mehr die Rede: „Solche Baukultur ist nur noch als brutaler Vandalismus zu bezeichnen.“ Er endet mit den Worten, das sei gebaute Monotonie, Chaos in Beton, in der die Kultur keinen Stellenwert mehr habe. Haben wir daraus gelernt? Dieter Wieland jedenfalls wollte uns in ästhetischer Hinsicht schulen, wollte unseren Blick schärfen für das sinnvoll gestaltete und schöne alte Gebäude.


 


Die Schöneit unserer Dörfer

IMPRESSIONEN


Was wir lieben und schätzen, was wir bewahren und erhalten wollen, oder was bereits verschwunden ist und wir zurückhaben wollen – Heimat.

(...Die Wahrnehmung der Orts- und Landschaftsbilder im ländli-chen Raum wird wesentlich von zwei Elementen bestimmt: Dem gewachsenen Altortbereich sowie dem Bereich der Dorfränder, d. h. der Übergänge von Landschaft zur Siedlung. Diese den Gesamteindruck einer Region bestimmenden Elemente unterliegen einem erheblichen Veränderungsdruck mit Auswirkungen, die nicht nur nachhaltig das Erscheinungsbild unserer Landschaften und Siedlungen massiv belasten, sondern damit gleichzeitig die Wohn- und Lebensqualitäten für die Men-schen verschlechtern.Das Orts- und Landschaftsbild ist ebenso ein Schutzgut wie die Schutzgüter Boden, Wasser und Luft, damit ist es auch eine ge-setzliche Grundforderung unsere Orts- und Landschaftsbilder in ihren Qualitäten zu erhalten bzw. sie durchaus auch mit neuen, aber qualitätsvollen Elementen in die Zukunft zu entwickeln. ...)

Wer sind wir?

Das Hirschberger Bürgerforum für
Ortsgestaltung und Ortserhaltung will die städtebauliche Entwicklung der beiden historisch gewachsenen Ortskerne von Großsachsen und Leutershausen mit Ideen und Anregungen begleiten.
Es setzt sich für die Erhaltung der bisherigen, unverwechselbaren Ortsbilder ein, wobei auch die die Umnutzung der alten Hofanlagen eine zentrale Rolle spielt.