Hirschberger Forum für Ortsgestaltung und Ortserhaltung
Hirschberg besteht aus den beiden Ortsteilen Leutershausen und Großsachsen, die nach über 1000jähriger Selbstständigkeit 1975 zu einer Gemeinde verschmolzen wurden. Die gewachsenen Ortskerne von Leutershausen und Großsachsen unterscheiden sich deutlich voneinander. Großsachsen ist vor allem ein Straßendorf entlang des Apfelbachs. Die Breitgasse wird noch von stattlichen Bauernhöfen in typischer Bauweise geprägt, aber ebenso haben die acht Mühlen im Apfelbachtal ihre Spuren im Ort hinterlassen. Darüber hinaus gibt es mehrere Nebenstraßen mit schöner alter Bausubstanz.
Leutershausen ist ein Haufendorf. Hier spielen Tabakscheunen eine große Rolle im Ortsbild; neben einigen großen Höfen gibt es etliche kleine Häuser, die oft schön erhalten sind. Zu diesem Ortsteil gehören außerdem das Schloss der Grafen von Wiser und die beiden Kirchen.
Diese Unterschiede lassen sich nicht nur durch die geographische Lage erklären, sondern auch durch die unterschiedlichen sozialen Voraussetzungen: In Leutershausen gab es sehr viele Kleinbauern, die in einem Abhängigkeitsverhältnis zur gräflichen Familie standen; in Großsachsen lebten freie Bauern.
Diese historischen Ortskerne geraten in unserer Zeit unter einen gewaltigen Druck, da die Bauernhöfe inzwischen, bis auf wenige Ausnahmen, nicht mehr als solche betrieben werden. Wenn so ein Gehöft dann an die nachfolgende Generation fällt, entsteht das Problem, was mit den großen leerstehenden Scheunen und Ställen und dem dazugehörigen Grundstück (Hofplätze und ehemalige Gärten) geschehen soll.
Dazu kommt, dass in unserer Gegend immer noch Wohnraum benötigt wird, so dass es sinnvoll ist, die leerstehenden Gebäude einer Nutzung als Wohnraum zuzuführen.
Das 2013 gegründete Forum für Ortsgestaltung und Ortserhaltung versteht sich als überparteiliche Gruppierung interessierter Bürger, denen daran gelegen ist, dass dieser Strukturwandel so abläuft, dass unsere Ortsteile ihre charakteristischen Erscheinungsbilder dabei nicht verlieren.
Wir mögen unsere Ortsteile wegen ihrer Einzigartigkeit, wir mögen ihre alten Gebäude und die damit verbundene Geschichte und wir sind der Meinung, dass die Erhaltung und achtsam durchgeführte Veränderung bzw. Erneuerung der Bausubstanz eine Aufgabe ist, die wir für die nachfolgenden Generationen erfüllen müssen.
Außerdem wünschen wir uns, dass in jedem Ortsteil einige ortsbildprägende Scheunen mit dem Einverständnis der Besitzer erhalten bleiben. Dafür müsste es Zuschüsse geben.
Ziele:
Das Forum hat sich zum Ziel gesetzt, diesen Strukturwandel mit Ideen und Anregungen zu begleiten. Es ist unabhängig und hat sich der gemeinsamen Sorge um die Identität der alten Ortskerne verschrieben. Es möchte Impulsgeber sein und zu öffentlicher Diskussion anregen.
Dies könnte so ablaufen:
• Ein Bewusstsein schaffen für das historische Erbe
- Vorträge / Dorfrundgänge zu historischen Themen
- Was ist „typisch“ an unserem Ortsbild? (Hofstrukturen / Baustil der Häuser / Pflaster / Tore / Brunnen / Hausgärten ...)
• Anregungen geben: Wie lassen sich Erhaltung und Gestaltung in Einklang bringen?
- Besuch bei Bauherren, die alte Bausubstanz behutsam umgestaltet haben, in Hirschberg und auch anderswo
- Ein Fotoarchiv aufbauen / Material sammeln, um Bauherren beraten zu
können
• Wissen vermitteln; Fachleute heranholen
- Wie wird Ortsgestaltung und Ortserhaltung anderswo betrieben?
• An die Öffentlichkeit gehen und mitdiskutieren, wo dies notwendig ist
• Das Gespräch mit dem Bürgermeister und den Gemeinderäten suchen